Die Grazer Künstlerin Mag. Theresia Fauland Nerat hat für den „Wolfgang Swoboda Preis für Menschlichkeit im Strafverfahren“ eine Skulptur gestaltet.
„Den komplexen Sachverhalten strafrechtlicher Wahrheitsfindung eine einprägsame visuelle Form zu verleihen, war für die Künstlerin Theresia Fauland-Nerat eine Herausforderung.
Das Resultat liegt nun in einer Eisenguss Plastik vor. Auf einem stabilen und zugleich fließend
erscheinenden Grund stehend, wächst beschwingt eine Figur empor. Die durchgehende Bewegung setzt sich in dem rechten Arm fort, der über den angedeuteten Kopf der Figur angewinkelt ist und sich beschützend, oder bedrohlich, der Entfaltung Grenzen setzt.
Das heiter Beschwingte, Schwebende findet einen Widerpart im linken Arm, der schlaff herabhängt – Passivität, Erdenschwere oder gar Fesselung indizierend. Die abstrahierte Gestalt greift nicht nur in den umgebenden Raum aus, sondern umfängt auch die waagerecht schwebende Negativform einer Figur, deren Kopf in der Armbeuge zu erkennen ist. Der Arm kann sowohl als Schutz der darunter liegenden Gestalt, als auch infolge des Gestus einer Fesselung als Visualisierung des Strafvollzugs verstanden werden.
Unwägbar und ambivalent wie das Leben selbst ist auch die schwere Aufgabe der Staatsanwaltschaft, den schmalen Grat zwischen Recht und Gerechtigkeit, Norm und Menschlichkeit, zu beschreiten und dabei die labile Waage der Justitia in der Schwebe zu halten.“
em.Univ.-Prof.Dr.phil. Götz Pochat (Uni Graz)